So lösen Sie Klebefolie gründlich und rückstandsfrei ab
Ob zu werblichen Zwecken oder im privaten Bereich, bedruckte Klebefolien glänzen mit einer Vielzahl von Einsatzmöglichkeiten. Wenn sie ihren Dienst getan haben und nicht mehr benötigt werden, lassen sie sich zumeist ohne großen Aufwand per Hand abziehen.
Gelegentlich kann es sich allerdings etwas schwieriger gestalten, die Folie wieder zu entfernen. Als etablierte Online-Druckerei kennen wir uns mit der Materie aus und stellen Ihnen in diesem Beitrag diverse Tipps vor, um selbstklebende Folie sorgfältig und möglichst ohne Kleberückstände abzulösen.
Welche Faktoren beeinflussen die Entfernung verklebter Folien?
Wie einfach oder schwierig sich eine verklebte Folie entfernen lässt, hängt von mehreren Faktoren ab:
- Klebstärke: Einige Folien haben einen wiederablösbaren Kleber, der sich in aller Regel auch nach längerem Einsatz ohne Probleme abziehen lässt. Permanent klebende Folien haften fester, bereiten dafür aber eventuell Umstände beim Entfernen.
- Klebedauer: Je länger eine Folie auf einer Oberfläche haftet, desto stärker verbindet sich der Kleber mit dem Untergrund. Daher sollten Sie sich bei einer Folie, die lange Zeit an derselben Stelle geklebt hat, darauf einstellen, dass das Ablösen etwas mehr Arbeit erfordert.
- Untergrund: Klebefolien haften besser, je ebenmäßiger die Fläche ist, auf der sie angebracht werden. Vor allem Glas, Metall und verschiedene Kunststoffe sorgen für einen starken Klebeeffekt, der die Entfernung tendenziell schwieriger macht.
- Sonneneinstrahlung: Anhaltende UV-Strahlung lässt nicht nur mit der Zeit den Aufdruck der Folie ausbleichen – sie beeinflusst auch die Folie selbst. Zum einen verlieren bestimmte Klebstoffe bei hohen Temperaturen mit der Zeit an Haftpotenzial, was dazu führt, dass sich die Folie leichter entfernen lässt. Zum anderen kann allerdings die Folie hierdurch porös werden, sodass sie sich nicht mehr in einem Stück, sondern nur noch in vielen kleinen Teilen ablösen lässt.
Maßnahmen zum Entfernen von Klebefolie
Grundsätzlich ist anzuraten, das Entfernen verklebter Folie zunächst auf möglichst schonende Weise zu versuchen, bevor man sich der rabiateren Methoden bedient. Wir listen Ihnen im Folgenden eine Reihe von Optionen auf, die Sie in dieser Reihenfolge testen sollten. Natürlich lassen sich auch mehrere Schritte miteinander kombinieren.
Eine Faustregel vorab: Egal, für welche der folgenden Varianten Sie sich entscheiden – indem Sie die Folie möglichst langsam abziehen, minimieren Sie das Risiko von Kleberückständen auf der Oberfläche. Arbeiten Sie hingegen mit schnellen oder ruckartigen Bewegungen, ist es wahrscheinlicher, dass Teile des Klebers darauf zurückbleiben.
1. Folie per Hand abziehen
Im Idealfall lässt sich die Klebefolie von Hand entfernen. Lösen Sie an einer Ecke die Folie mit dem Fingernagel von der darunterliegenden Fläche und ziehen Sie sie leicht schräg (aber nicht genau diagonal) in einem Stück ab.
Tipp: Ist die Folie zu groß, um sie im Ganzen zu entfernen, kann es helfen, sie zuerst nur zum Teil abzulösen. Danach durchtrennen Sie sie am Rand z.B. mit einem Teppichmesser, reißen sie von dort aus weiter ein und ziehen so einen Streifen der Folie ab. Dies wiederholen Sie einfach, bis die gesamte Folie entfernt ist.
2. Mit Ceranfeldschaber ablösen
Sollte es Ihnen nicht gelingen, eine Ecke der Folie anzuheben oder diese händisch abzuziehen, können Sie einen Ceranfeld- oder Glasschaber oder einen Spatel verwenden. Arbeiten Sie sich damit vorsichtig von einer Ecke hin zur Mitte der Klebefolie vor.
Achtung: Vor allem auf empfindlichen Oberflächen wie Glas können hierbei schnell Kratzer entstehen. Gehen Sie in einem solchen Fall besonders behutsam vor und achten Sie darauf, den Schaber absolut gerade auf die Glasfläche aufzulegen.
3. Mit heißer Luft erwärmen
Viele bei der Folienherstellung eingesetzte Klebstoffe sind hitzelöslich. Das bedeutet, der Kleber beginnt unter Hitzeeinfluss, zu schmelzen und somit seine Haftwirkung zu verlieren. Hierfür reicht in aller Regel ein handelsüblicher Fön aus, alternativ können Sie mit einer Heißluftpistole zu Werke gehen. Erwärmen Sie damit den äußeren Bereich der Folie, ziehen Sie diese ein Stück weit ab, und wiederholen Sie den Prozess.
Vorsicht: Glas reagiert empfindlich auf starke Temperaturkontraste. Wird kaltes Glas innerhalb kurzer Zeit stark erhitzt, besteht das Risiko, dass die Scheibe springt. Bedenken Sie dies bei der Wahl Ihres Werkzeugs und der Vorgehensweise – es kann bereits helfen, den Fön etwas weiter weg zu halten, damit die Glasfläche nicht zu heiß wird.
4. Lösemittel einsetzen
Wenn die obigen Maßnahmen nicht ausreichen, um die Klebefolie zu entfernen, können Sie zu Lösemitteln greifen. Hierzu zählen etwa Spiritus, Waschbenzin, Öl oder Nagellackentferner – unter Umständen reicht aber sogar Wasser mit etwas Spülmittel. Versuchen Sie, den oberen Rand der Folie leicht von der Oberfläche zu trennen, und lassen Sie dann das Lösemittel dahinterfließen. Nach kurzer Einwirkzeit sollte sich die Klebefolie leicht abziehen lassen.
Achtung: Viele Lösemittel sind recht aggressiv und können die damit behandelten Oberflächen angreifen. Insbesondere bei Kunststoffoberflächen ist Vorsicht geboten. Unter Umständen verliert der Untergrund seinen Glanz oder es bleiben unschöne Fettflecken zurück. Daher sollte diese Methode zum Entfernen einer Folie nur als letzter Ausweg in Betracht gezogen werden.
Wie Sie Kleberückstände Ihrer Folie entfernen
Im Idealfall bleibt beim Ablösen der Folie der gesamte Klebstoff daran haften, sodass ein einwandfrei sauberer Untergrund zum Vorschein kommt. Wie bereits weiter oben beschrieben, empfiehlt es sich zu diesem Zweck, beim Entfernen der Folie möglichst langsam vorzugehen. Aber selbst damit lassen sich, je nach Zustand der Folie, Rückstände nicht vollständig vermeiden. Um diese schnell und unkompliziert wieder loszuwerden, haben wir ebenfalls ein paar Tipps für Sie zusammengefasst:
- Meist lässt sich der getrocknete Klebstoff ganz einfach von der Oberfläche abschaben. Das funktioniert mit dem Fingernagel, praktischer für größere Flächen ist aber natürlich ein (nicht zu scharfes) Hilfsmittel wie ein Ceranfeldschaber.
- Sie können auch hier mit einem Lösemittel arbeiten: Wasser mit Spülmittel ist häufig vollkommen ausreichend, ansonsten greifen Sie zu Glasreiniger (falls es sich um eine Glasfläche handelt) oder Spiritus.
- Eine unkonventionelle Methode ist die Entfernung mit Tesafilm-Strips: Platzieren Sie Tesa-Streifen auf den Stellen mit Kleberückständen und drücken Sie sie platt. Wenn Sie anschließend den Tesafilm wieder ablösen, haftet der alte Kleber daran.
Wir hoffen, wir konnten Ihnen mit diesen Ratschlägen helfen, Ihre Folie einwandfrei zu entfernen. Falls Sie auf der freigewordenen Oberfläche gleich eine neue Klebefolie anbringen möchten, erklären wir Ihnen in einem anderen Blogbeitrag, wie Sie Folie richtig verkleben.
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