Dieser Artikel setzt voraus, dass Sie mit dem Unterschied zwischen Pixel- und Vektorgrafiken vertraut sind. In unserem Beitrag “Pixel- und Vektorgrafiken im Vergleich” haben wir die beiden Konzepte im Detail erklärt.
Wie gut sind kostenlose Tools zum Vektorisieren von Bildern?
Das Aufbereiten von Druckdaten für den Digitaldruck bietet insbesondere für Laien zahlreiche Tücken. In einem vergangenen Beitrag haben wir beispielsweise Möglichkeiten vorgestellt, das eigene Layout vom Farbraum RGB zu CMYK zu konvertieren. In diesem Artikel behandeln wir nun die Umwandlung von Pixel- in Vektorgrafiken mit kostenlosen Hilfsmitteln.
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Um möglicherweise zu hohe Erwartungen gleich vorweg ein wenig zu dämpfen: Keines der Gratis-Tools, die wir getestet haben, zaubert aus einem niedrigauflösenden Bild eine perfekte Vektorgrafik für Ihre Druckvorlage. Allerdings gibt es eine Alternative, die in den meisten Anwendungsfällen beachtliche Ergebnisse liefert. Diese stellen wir am Ende des Beitrags vor.
Bei allen im Folgenden vorgestellten Tests diente ein von uns erstelltes Logo im PNG-Format mit einer Auflösung von 300 x 300 Pixeln und Abmessungen von 106 x 106 mm als Ausgangspunkt:
Die Bilder der Testergebnisse, die Sie in diesem Beitrag sehen, sind nicht die tatsächlichen Vektordateien (da sich solche nicht ohne Weiteres auf einer Website einbinden lassen). Stattdessen haben wir die resultierenden SVG-Vektordateien auf die zehnfache Größe von 106 x 106 cm (3.000 x 3.000 Pixel) gestreckt und dann als PNG exportiert. In der Desktopansicht dieser Website sind die Bilder in einer Auflösung von 1020 x 1020 Pixeln eingebunden – per Mausklick lässt sich jedes Bild noch größer betrachten.
Vektorgrafik-Umwandlung direkt im Browser: Online-Konverter
Genau wie für die Farbraumumwandlung von RGB zu CMYK existieren auch zum Vektorisieren von Bildern kostenlose Online-Konverter. Bei diesen laden Sie einfach Ihre Datei im Browser-Fenster hoch, nehmen ggf. ein paar Einstellungen vor und laden anschließend das vektorisierte Ergebnis herunter.
1) www.vectorization.org/de.html
Der wohl größte Nachteil dieses Tools ist, dass die umgewandelte Datei aus Graustufen statt Farben besteht. Dies ist nicht so verwunderlich, wie es im ersten Moment erscheinen mag, da das Zuweisen von Farbwerten beim Vektorisieren oft ein äußerst komplexer Vorgang ist – zumindest dann, wenn die Ausgangsgrafik graduelle Farbverläufe enthält. Weitergehende Optionen gibt es bei vectorization.org nicht. Das Ergebnis des Prozesses sieht so aus:
2) www.autotracer.org/de.html
Dieser Online-Konverter weist beim Vektorisieren auch Farbwerte zu – wie viele Farben das Ergebnis enthalten soll, können Sie als Nutzer selbst festlegen. Zudem stehen weiterführende Optionen hinsichtlich Kantenglättung und Fleckenentfernung zur Auswahl. So sehen die umgewandelten Bilder mit unbeschränkter Farbenanzahl und verschiedenen Kantenglättungsstufen aus:
Kostenfreie Grafikdesign-Software mit Vektorisierungsfunktion
Die bekannteste Gratis-Software, die das Vektorisieren von Pixelgrafiken zu ihren Hauptfunktionen zählt, ist Inkscape. Sie kann auf inkscape.org heruntergeladen werden. Nach dem Öffnen unserer Datei wählen wir diese auf der Gestaltungsfläche an und klicken auf “Pfad -> Bitmap nachzeichnen”. Hier haben wir für den Vektorisierungsprozess eine Reihe von Auswahlmöglichkeiten, von denen allerdings nur die Option “Farben” die Farben des Originals übernimmt. Im Reiter “Optionen” stehen weitere Einstellungen zur Feinabstimmung bereit, die aber in unserem Test keinen nennenswerten Einfluss auf das Ergebnis hatten. Dieses sieht übrigens so aus:
Fazit zur Bilder-Vektorisierung: kein zufriedenstellendes Ergebnis
Es dürfte kaum übertrieben sein, zu resümieren, dass die oben präsentierten Ergebnisse allesamt eher ernüchternd aussehen. Aus einer schlecht aufgelösten Pixelgrafik mit wenigen Mausklicks eine brauchbare Vektordatei zu erzeugen, ist also – zumindest mit kostenlosen Hilfsmitteln – als Wunschdenken einzustufen.
Die praktikable Lösung: vergrößern statt vektorisieren
Allerdings gibt es eine Alternativlösung, die dem Ziel der Vektorisierung schon recht nahekommt: das Freeware-Programm SmillaEnlarger. Dieses hatten wir schon kurz in unserem Beitrag “Bilder verlustfrei vergrößern” erwähnt. Die Software ermöglicht Ihnen das stufenlose Vergrößern einer Bilddatei, wobei aus der Anordnung der bestehenden Pixel Hunderte oder sogar Tausende neue Bildpunkte errechnet werden.
SmillaEnlarger verfügt nach unserer Recherche über keine eigene Website, kann jedoch aus diversen gängigen Software-Portalen heruntergeladen werden. Eine bewährte Anlaufstelle für Freeware ist zum Beispiel Sourceforge: https://sourceforge.net/projects/imageenlarger/. Verfügbar ist das Programm ausschließlich in englischer Sprache, was aber angesichts der übersichtlichen Benutzeroberfläche kaum ein Hindernis darstellt.
Die Benutzung von SmillaEnlarger ist denkbar einfach: Sie öffnen die gewünschte Bilddatei, stellen die Zielhöhe in Pixeln ein, wählen einen der vorgefertigten Parameter für den Algorithmus aus und starten den Prozess. Nach Auswahl des Parameters können Sie sich mit einem Klick auf “Preview !” eine Vorschau des Ergebnisses anzeigen lassen und im Bereich unter dem Vorschaubild ggf. weitere Feineinstellungen vornehmen.
Die Resultate sind durchaus ansehnlich. Vergrößert auf die 10-fache Höhe sieht unser Logo anschließend je nach gewähltem Parameter so aus:
Das unserer Ansicht nach am besten aussehende Ergebnis für Logos und ähnliche Grafiken liefert die Voreinstellung “painted”. Mit einer Dateigröße von gut 25 MB ist die Datei immer noch gut handhabbar. Die Größe des Bildes lässt sich beliebig weiter hochrechnen, wodurch sich Qualität und Speicherplatzverbrauch erhöhen. So können Sie mit ein wenig Probieren selbst die ideale Konfiguration für eine möglichst ansehnliche Druckdatei finden.
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letzte Aktualisierung: 29.03.2022
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